Sommerurlaub mit Hindernissen oder das Miteinander in der ASG
(„ein Hoch auf die Gemeinschaft“)
Wir, also meine Familie und ich, hatten unseren Sommerurlaub schon lange geplant und fühlten Dank des tollen Wetters der letzten Wochen die Vorfreude auf einen sonnigen Sommer-Segelurlaub. Dank diverser Crewwechsel innerhalb unserer zwei Wochen (große Kinder haben einfach nicht mehr so viel Zeit für einen… ) sollte es zunächst „nur“ in die Schlei gehen.
Gesagt, getan, nach einer Nachtfahrt von Kiel nach Damp war Wasserskilaufen angesagt.
Am nächsten Tag ging es nach Kappeln um Sohnemann in den Bus zu setzen. Danach wollten wir die Insel Langeland (Bagenkop) besuchen, um danach in Flensburg das nächste Kind abzugeben. Auf dem Weg nach Bagenkop pennte der Wind weg und wir mussten den Motor bemühen. Er sprang problemlos an und schob uns mit gemütlichen 7 kts Richtung Langeland. Nach etwa zweieinhalb Stunden sank die Drehzahl spürbar bis der Motor komplett ausging. Kurzer Check: die Temperatur war gut, getankt haben wir auch (in Sonderburg, nur den guten GTL-Diesel), sonst keine Auffälligkeiten. Der Versuch die Maschine neu zu starten war glücklicherweise von Erfolg gekrönt und es ging weiter.
Kurz vor dem Hafen ging der Motor dann plötzlich wieder aus und ließ sich diesmal nicht überreden, neu anzuspringen. Also Vorsegel raus und ab in den Hafen. Die Familie legte ein tolles Anlegemanöver unter Segeln hin, erstaunte Blicke der anwesenden Bootsbesatzungen inklusive.
Ich tauschte nach den üblichen Kontrollen die Kraftstofffilter und sah dabei den verräterischen Schleim: die berühmte Dieselpest. Etliche Versuche, einen Yachtservice auf Langeland zu erreichen, scheiterten. Der Hafenmeister lachte und meinte, die seien ALLE im Urlaub. Wie recht er doch hatte…
Also wurden wir am nächten Tag von unseren Box-Nachbarn mit ihrem Motorboot aus dem Hafen geschleppt und segelten bei unterschiedlichen WInden, meist aus SW (also voll gegenan) Richtung Kiel.
Schon auf der Rückfahrt fragte ich in der ASG-WhatsApp-Gruppe nach Erfahrungen, fähigen Firmen zur Tankreinigung und Hilfsmitteln (z.B. durchsichtiger Riesenkanister für Kraftstoff). Innerhalb kürzester Zeit bekam ich eine Flut von Antworten per Anruf oder WhatsApp.
Unser Webmaster tankte sogar sein eigenes Schiff auf, nahm sich einen halben Tag Urlaub und kam uns zur Rettung und Abschlepphilfe entgegen. Dank des wieder auffrischenden Windes konnte sogar noch eine kleine Comfortina-Regatta am Eingang zur Förde gesegelt werden. Nach einem langen Tag auf See schleppte er uns gegen Abend zu unserem Liegeplatz in Stickenhörn.
Nun wird der Sommerurlaub etwas anders als geplant in heimischen Gefilden (und bevorzugt in der Nähe von Tank und Motor) verbracht.
Vielen lieben Dank an alle ASG-Unterstützer für Rat und Tat – und für diesen tollen Einsatz!
Euer Takelmeister